ne travaillez jamais!

Ein Ausstellungsprojekt von Michael Hofstetter, Olaf Probst, Stefan Schessl in den Ateliers von Münchner Freunden


Eröffnung: Freitag, 17. März, um 16 Uhr
Werkraum, Goethestraße 34, RGB.
Samstag, 18. März, 17 Uhr Hinrich Sachs:  "Meine blonden Freunde"
im Atelier von Olaf Probst, Giselastraße 26

Ausstellungsdauer: 17. - 26. März 2000

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr
Samstags und Sonntags 12 bis 20 Uhr

Infos bei Stefan Schessl, Tel: +089 534884, Mobil: 01728937484,
und Olaf Probst, Tel +089 394642, Mobil: 01725097711.

 

ne travaillez jamais ist ein Ausstellungsprojekt von 15 Münchner Künstlern, die vom ­18. bis 26. März 2000 neunzehn internationale KünstlerInnen in ihre im Stadtraum verteilten Ateliers einladen. Die Gäste zeigen oder realisieren dort eine Arbeit, die im weitesten Sinne das Atelier als Produktionsort thematisiert.

 

Eingeladen wurden: Fabienne Audéoud aus London, Mary Ellen Carroll aus New York, Clegg & Guttmann aus San Francisco, Toni Crabb aus Harare, Claus Feldmann aus Berlin, Undine Goldberg aus Berlin, Peter Kogler aus Wien, Diana Larrea aus Madrid, Low-Fi Video aus Belgrad, Marylène Negro & Klaus Scherübel aus Paris, Olaf Nicolai aus Leipzig/Berlin, Hinrich Sachs aus Basel, Herbert Scherreiks aus München, Jürgen Stollhans aus Köln, Joseph Zehrer aus Köln und Heimo Zobernig aus Wien.

Alle diese Künstler bearbeiten das Atelier mittels ihrer jeweils spezifischen Methoden. In diesen vielfältigen Praxisformen spiegelt sich die Verschiedenartigkeit des Ateliers in seiner geschichtlichen Genese und in seinem zeitgenössischen Gebrauch.

Extrempunkte dieser unterschiedlichen Praxis zeigen das Atelier als einen Ort der intimen Werk- und Selbstschöpfung wie bei Scherreiks, als einen aufgegebenen Ort künstlerischer Produktion wie bei Negro/Scherübel und Clegg & Guttman oder als nur noch zitierfähige Erinnerung wie bei Zobernig und Kogler. Toni Crabb und Low-Fi Video vertauschen das Atelier mit dem Internet, wodurch das Atelier unumschränkt zugänglich wird und die Einheit von Produktionsort, Künstlersubjekt und Werk vollständig hinfällig wird. Im Sinne einer Umnutzung verwandelt Hinrich Sachs das Atelier in ein Dienstleistungsunternehmen, Jürgen Stollhans und Mary Ellen Carroll hingegen stellen sich selbst als arbeitende KünstlerInnen aus. Diana Larrea verwischt in ihrer Arbeit die Grenzen vom Atelier zur Öffentlichkeit, Undine Goldberg jene zum Privaten bis zur Ununterscheidbarkeit. Projektionsflächen von Ideologien und Erwartungshaltungen der Betrachter bestimmen die Auseinandersetzung von Claus Feldmann, Olaf Nicolai und Josef Zehrer mit den gegebenen Räumen. Fabienne Audéoud wiederum ist nur noch als mediales Placebo in einer 156 stündigen Video-Performance vorhanden.

Das Atelier bleibt keine unhinterfragte, gegebene Größe innerhalb des Feldes der Kunst, sondern wird in unterschiedlichen Wertungen als Schnittstelle zwischen künstlerischer Intention und öffentlicher Rezeption gezeigt. An dieser Schnittstelle lagern sich einige der Widersprüche zeitgenössischer Kunstproduktion ab. Diese Widersprüche betreffen die Standortfunktion eines Ateliers, den Arbeitsbegriff der hinter dem Atelier steht und das Verhältnis von Produktion und Ausstellung innerhalb künstlerischer Praxis.

Der Standort eines Ateliers bestimmt in der Zuordnung zu einer Stadt oder Region nicht nur den Grad der Aufmerksamkeit, den die Öffentlichkeit den dort arbeitenden Künstlern zukommen läßt, sondern lenkt die Rezeption in eine bestimmte ideologische Richtung. Entgegen dieser Rezeption herrscht bei den meisten Künstlern ein Produktionsbegriff, der impliziert, in einem neutralen Rahmen latent für die ganze Welt zu produzieren.

Das Atelier ist scheinbar das letzte Reservoir unentfremdeter Arbeit. In zynischer Weise werden die Momente von Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Selbstmotivation zur Zeit vom Arbeitsmarkt entdeckt. Nicht nur von Design-Studios oder den Neuen Medien werden diese Arbeitsformen der Künstler übernommen, sondern auch in Bereichen, wo sich mehr und mehr "Scheinselbstständigkeit" breit macht.

Eine Ausstellung in Ateliers zu initiieren, heißt auch nach der Funktion und dem Ort von Ausstellungen zu fragen. Wie übersetzt sich eine Atelierproduktion in eine externe Ausstellungssituation. Traditionelle Ausstellungsorte codieren die künstlerische Produktion in einer Weise, die die Frage stellt, ob ein Werk nach der Versetzung vomAtelier ins Museum noch dasselbe ist. Hinsichtlich dieser Transformationen richtet sich unser Interesse auf den Ort, die Bedeutung und Politik von Ausstellungen generell.

Dauer der Ausstellung: 18. bis 26. März 2000

Eröffnung: Samstag 18. März von 12 bis 20 Uhr in den Ateliers
Einführung von Heike Ander
anschließend Party, 20.30 Uhr im Werkraum, Goethestraße 34

Veranstaltungen

Hinrich Sachs
Veranstaltung ”Meine blonden Freunde”, Samstag, 18. März 17 Uhr
Atelier Olaf Probst, Giselastraße 26

Glegg & Guttman
Konzert und Performance am 25. März 20 Uhr
Werkraum, Goethestr.34

Undine Goldberg
Performance "Great good buys", 18. März 12 Uhr
Atelier Wolfgang Mayer / Ursula Rogg, Nymphenburger Str. 125/ Rgb.

Auf Wunsch versenden wir Ihnen gerne eine ausführliche Pressemappe
mit Fotomaterial.

Ein Katalog zur Ausstellung ist in Vorbereitung und wird zu einem späteren Zeitpunkt
erscheinen.

Öffnungszeiten der Ateliers:
Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr
Samstags und Sonntags 12 bis 20 Uhr
Sonntag 26. März 12 bis 18 Uhr

Infos bei Stefan Schessl, Tel: +089 534 884, Mobil: 0172 893 74 84
Olaf Probst, Tel +089 394 642, Mobil: 0171 509 77 11
und Michael Schultze, Tel +089 510 999 51, email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Website: www.netravaillezjamais.tsx.org

 

Ateliers: Eingeladene Künstler:
Barbara Probst
Nederlinger Straße 68
Telefon: 15990174
Mary Ellen Carroll, New York

Tom Früchtl
Belgrad Straße 26
Telefon: 3087589

Olaf Nicolai, Berlin
Ursula Oberhauser
Belgrad Straße 26
Telefon: 3087589
Peter Kogler, Wien
Olaf Probst
Giselastraße 26
Telefon: 01725097711
Hinrich Sachs, Basel
Wolfgang Mayer
Nymphenburger Straße 125 Rgb.
Telefon: 1238203
Toni Crabb, Harare
Ursula Rogg
Nymphenburger Straße 125 Rgb.
Telefon: 1238203
Low - fi Video, Belgrad
Undine Goldberg, Berlin
Stefan Schessl
Goethestraße 36
Telefon: 0172 8937484
Heimo Zobernig, Wien
Cristina Gómez Barrio
Konradin Straße 3
Telefon: 65308402
Diana Larrea, Madrid
Michael Schultze
Konradin Straße 3
Telefon: 65308402
Fabienne Audeoud, London
Andreas Wutz
Walchenseeplatz 3
Telefon: 69380181
Jürgen Stollhans, Köln
Sid Gastl
Plinganserstraße 150
Telefon: 72459535
Claus Feldmann, Berlin
Robert Henrich
Plinganserstraße 150
Telefon: 72459535
Josef Zehrer, Köln
Eva Lammers
Plinganserstraße 150
Telefon: 72459535
Herbert Scherreiks, München
Richard Unkmeier
Michael Hofstetter
Boschetsrieder Straße 11
Telefon: 7239022
Marylène Negro / & Klaus Scherübel, Paris

 

Clegg & Guttmann, San Francisco
Konzert / Performance 25. März 20 Uhr
Werkraum, Goethestraße 34

Öffnungszeiten der Ateliers: Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr
Samstags und Sonntags 12 bis 20 Uhr