Michael Hofstetter, La faute de l’architecture sauvée, 2007,
143 x 43 x 43 cm, wood, leaf gold, snoted and spermatic tissues
Michael Hofstetter stellt „La faute de l´architecture sauvée“ – ein Sockelwerk, auf dem das Modell einer griechischen Tempelruine gezeigt wird, aus. Der Sockel erscheint als eine autonome Skulptur und ist als solche sowohl in konzeptueller, konstruktivistischer als auch finanzieller Hinsicht die eigentliche Setzung. Der Tempel darauf ist in doppelter Hinsicht Abfall. Der Klebestoff, für die aus Tempo - Taschentüchern geformten Säulenteile sind Rotz und Sperma. Die zu Säulen „aufgetürmten“ Teile bilden eine Ruine eines Rundtempels. „La faute de l´architecture sauvée“ spielt sowohl auf den Erlösungsgedanken, der autonomen Formensprache der Moderne, welche sich aus dem Zahlenspiel der Maße ergibt, als auch auf das Erlösungsmoment, der jedem Tempel anhaftet. Wobei der Tempel im Grunde nur ein angewandtes Beispiel ausgeklügelter Proportionen ist. Im Grunde sind also beide nur das Ergebnis sublimatorischer Anstrengungen eines mit Rotz und Sperma zusammengehaltenen Lebens. Ob umgekehrt, wenn das Spekulationsgebäude von formaler Spielereien ins nichts zusammenfällt, das Sperma und der Rotz als einzig wahrhaftige Veräußerungen übrigbleibt, bleibt die offene Frage.