Michael Hofstetter:
Über die fortwährende Ankündigung disruptiver Kunst
Vom toten Arsenal der Kunstgeschichte zu reden reicht nicht – die Kunst muss die Zukunft auch riskieren!
Vortrag auf dem Symposium Klio trifft Hekate
am 8. Oktober 2021
an der Akademie der Bildenden Künste München
„Erst wenn wir die historistische Durchdringung der Moderne als den Modus unserer Zeit erkennen, können wir wieder anfangen, über die Möglichkeit von Kunst zu sprechen. Bis dahin betreiben wir alle eine Kunstverwertung und ein Kunstgewerbe, dies gilt gerade auch für die Kunstpädagogik. D. h., wir müssten, um zum Kern der Kunst zu kommen, ihren Tod durch die Fotografie anerkennen. Erst dann könnten wir das Bild aus seiner ihm innenwohnenden geschichtlichen Bedingung, dem medialen Tod, herausbrechen und seine Vergangenheitserstarrung dekonstruieren. Wir sollten endlich die Fotografie ernst nehmen und ihre phantasmatische Realität annehmen als das, was sie ist: die totale Überschreibung unseres ganzen Daseins als ein Gewesenes.“