Michael Hofstetter: Mobbing & Mode_München, 2001

 

 

Galerie Mathias Kampl
Buttermelcherstraße 15
80469 München
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Telefax 089 219 38 201
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Austellungseröffnung: 13. März 2001, 19.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 13. März bis 5. Mai 2001

 

Pressetext



Der Zusammenhang zwischen Rezeption und Selbstpositionierung, Erwartungshaltung und der durch sie erzeugte Widerstand im besten Fall, das durch sie erzeugte Mißverständnis im schlimmsten Fall werden in dieser Ausstellung thematisiert.

Schriftarbeiten in unterschiedlichsten Medien, Aquarell, Leuchtkasten, Skulptur, Fotografie und Computeranimation befassen sich mit der Reaktion auf Kunst, stellvertretend für eine gesellschaftliche Realität.

Als Beispiel sei hier genannt die dreiteilige Skulptur "Das Substitut", bestehend aus der skulpturalen Formierung der Wörter "An", "Stelle","Von". Dazu Hofstetter : "Diese drei Wörter "An Stelle Von" bedeuten, daß das was wir hier sehen nur ein Platzhalter für etwas anderes ist. Man könnte auch sagen, sie sind buchstäblich das, als was Kunst gemeinhin rezipiert wird. Das Vorhandene durch das Gewünschte substituiert."Noch deutlicher wird er in der Computeranimation "Was soll ich tun". Dort taucht im 13. Manifest der Satz auf : "An die Stelle einer ästhetischen Werthierarchie der jeweiligen Kunstwerke setzte sich eine soziale Hierarchie der an dem Kunstbetrieb beteiligten Gruppen."
Soviel zum Mobbing, nun zur Mode.

Seit einigen Jahren ist es zur Unterstreichung eines gewissen "exklusiven Lebensgefühls" angesagt, Mode mit Kunst zu dekorieren. Hofstetter dreht dieses Prinzip um, indem er in einer Galerie Kunst mit Mode "dekoriert". In Zusammenarbeit mit der Designerin Angelika Stölzl (Produktion) entwarf er je ein Outfit für Frau und Mann. Doch im Gegensatz zur Möglichkeit einer sozialen Selbstpositionierung, die Mode dem Träger gemeinhin verspricht, erzeugt Hofstetters Kleidung das Gegenteil. Sie stellt die Frage nach der Identität des Trägers, sie dient dem Zweifel, nicht der Sicherheit.

Gabriele Kampl